Dr. Reams über die Behandlung von Übergewicht

(Übersetzung aus dem Amerikanischen von Egon Menzel)

Eine 28-jährige Frau kam zu mir in die Praxis. Sie wog 225 Kilogramm und war gut zwei Meter groß und sie war die grösste Person, für die ich jemals einen Diätplan erstellt habe. Wir mussten sie mit zwei Waagen wiegen. Sie hatte sechs Kinder.

Zwei Jahre bevor sie zu uns kam, hatte sie begonnen die Pille einzunehmen und von da an, hatte ihre Gewichtszunahme begonnen. In den beiden letzten Monaten hatte sie jeweils 22,5 Kilo zugenommen. Man hatte ihr gesagt, dass sie in 90 Tagen sterben würde, denn man sah keine Möglichkeit diese Gewichtszunahme zu stoppen.

Sie hatte eine große Kinderschar zu versorgen und das war harte Arbeit.

Nachdem ich die Tests durchgeführt hatte, schlug ich ihr als erstes vor, die Pille abzusetzen. Zweitens sollte sie weder Milch noch Weizen zu sich nehmen. Dann machte ich sie mit der Messung der Kohlenhydrate im Urin vertraut, damit sie den Wert zwischen 1 bis 2 Brix halten konnte. Ich verbot ihr alles, bis auf Gemüse und große Mengen an Salaten und Rohkost. Desweiteren kein Fleisch bis ich ihr wieder die Erlaubnis geben würde.

Mit einem Entsafter sollte sie viel frische Gemüsesäfte zubereiten und trinken.

Nach zwei Wochen hatte sie sechs Kilo Gewicht verloren. Nun verordnete ich zwei Wochen Bettruhe und setzte sie auf das Zitronen-Osmose-Wasser Fastenprogramm. Sie durfte in dieser Zeit nicht arbeiten.Kein Fernsehen. Nichts. Nur der Gang zur Toilette war erlaubt.

Ich konnte sie nicht gleich mit dem Zitronen-Osmose-Wasser-Fasten beginnen lassen, weil ihre Harnstoffwerte so hoch waren, dass dies hätte einen Herzinfarkt auslösen können. Durch die Diät der ersten beiden Wochen, wurden die hohen Harnstoffwerte und damit auch das Infarktrisiko beseitigt.

Ab der fünften Woche bekam sie eine sehr, sehr leichte Kost für weitere zwei Wochen.

Ich bat sie alle zwei Tage um Rückmeldung. Wenn sie sich schwach fühlte oder hungrig sollte sie mich benachrichtigen. Ich wollte, dass sie sich dann mehr ausruhte. Die Zitronen-Osmose-Wasser-Trinkkur hätte sonst nicht wirken können. Denn sie hätte die Energie, die sie brauchte, um ihre Körperchemie wieder aufzubauen, dann wieder durch äussere Aktivitäten aufgebraucht.

Bis zum Ende der vierten Woche war es sehr schwierig, sie bei der Bettruhe zu halten. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie dreissig Kilo Gewicht verloren. Ich beschränkte ihre Arbeitszeit auf einen halben Tag und sie durfte nur sehr leichte Arbeiten ausführen. Sie trank Zitronen-Osmose-Wasser mit einer sehr leichten Diät zusammen mit vielen Gemüsesäften, sehr wenig Kohlenhydraten und ein wenig Obst zum Frühstück. Sie fuhr fort jeden Monat rund 25 Kilo zu verlieren bis ihr Gewicht auf 130 Kilo heruntergegangen war, was etwa normal für ihre Grösse war. Das war im Jahr 1968.

Das Messgerät, das ich ihr gegeben hatte, ist ein Refraktometer, mit dem man den Brixwert des Urins bestimmen kann. Sie hielt diesen Wert zwischen 1 und 2, was sehr schwierig war,r weil ihr Körper, das Körperfett zu Zucker rückbaute. Aber sie hat es geschafft und ist heute ein Bild strahlender Gesundheit. Sie ist in der Lage ein Gewicht von 150 Kilo zutragen.

In diesem Fall hat die Pille das Übergewicht verursacht. Die Bauchspeicheldrüse hat die Produktion des Thyroxins eingestellt.* Die Bauchspeicheldrüse nimmt das Glykogen der Leber und stellt daraus Thyroxin her. Das geht dann an die Schilddrüse, die Kalium zufügt und dann bildet sie aus dem Thyroxin und Kalium, eine Substanz, ähnlich Omas alter Seife, die die überschüssigen Fette im Körper auflöst. So wird das Gewicht gesteuert. Das Thyroxin ist also der Kontrollfaktor und die Pille stört die Thyroxin-Herstellung in der Bauchspeicheldrüse. Das ist ein ganz häufiger Grund für das Übergewicht bei Frauen. Sie können Kalorienzählen bis sie verhungern. Wenn das die Ursache ist, werden Sie eher verhungern als abzunehmen.

Es gibt noch andere Faktoren die eine Rolle spielen können, aber dies ist schon eine ernste Sache, die die Gewichtskontrolle im Körper stört.

Wenn die Bauchspeicheldrüse zuviel Thyroxin produziert und die Schilddrüse dann Kalium zufügt, wird man ein Problem haben, an Gewicht zuzunehmen. Wird zu wenig produziert, nehmen Sie an Gewicht zu. Die Ärzte geben Schilddrüsenextrakt mit dem Kalium für die Schilddrüse. Der besteht aus abgenutzten Schilddrüsenzellen.

Sie können einen Fall haben, wo in der Bauchspeicheldrüse genug Thyroxin hergestellt wird, aber der Körper nicht über genug Kalium verfügt, woraus Über- oder Untergewicht resultieren kann. Übergewicht ist wahrscheinlicher. Aber es kann beides sein. Der RBTI Test sagt uns auf jeden Fall, ob dies die Ursache für das Übergewicht ist oder etwas anderes.

Der Grund, warum die Leber nicht genug Glykogen produziert, ist das nicht genügend Calcium der richtigen Sorte vorhanden ist. Dann hat die Leber nicht den „Rohstoff“, um die Aminosäuren herzustellen, die die Bauchspeicheldrüse benötigt, um Thyroxin zu produzieren. Zu dünne Menschen, bei denen die Bauchspeicheldrüse zu viel Thyroxin produziert oder zu dicke Menschen, bei denen die Bauchspeicheldrüse zu wenig Thyroxin produziert. Beides kann durch die richtige Enährung geheilt werden.

aus "Choose Life or Death“ von Dr. Carey Reams, S. 103-105